
Innovatives Pflegeprojekt Agatharied
Investition in die Zukunft der Pflege am Krankenhaus Agatharied
Die Pflegebranche steht unter Druck: Fachkräftemangel, hohe Belastung und mangelnde Wertschätzung prägen das Berufsbild. Proaktiv reagierte das Krankenhaus Agatharied darauf mit einem zukunftsweisenden Pflegeprojekt im Rahmen der von 2perspectives etablierten Initiative „Future of Nursing“.
Hintergrund: Warum das Pflegeprojekt ins Leben gerufen wurde
Das Krankenhaus Agatharied übernimmt eine zentrale Rolle in der stationären medizinischen Betreuung der Bevölkerung im Raum Miesbach sowie in angrenzenden Regionen. Die Einrichtung sichert mit rund 350 stationären Krankenhausbetten die Grund- und Regelversorgung und ist auch für überregionale Patientinnen und Patienten eine wichtige Anlaufstelle. Mit seiner Lage im Alpenvorland verbindet es die Anforderungen eines modernen Krankenhauses mit der Nähe zur Bevölkerung. Um auch zukünftig eine leistungsfähige Gesundheitsversorgung sicherzustellen, entschied sich die Klinikleitung, ein innovatives und Konzept zu erarbeiten, das zur langfristigen Sicherung der Pflegequalität und Mitarbeiterzufriedenheit beiträgt.
Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen investiert die Klinik in die Pflege
Wie viele Krankenhäuser war auch das Krankenhaus Agatharied mit einer angespannten wirtschaftlichen Lage konfrontiert – dennoch entschied sich die Klinikleitung bewusst dafür, das Projekt „Zukunft der Pflege“ zu initiieren. Diese Entscheidung war ein klares Bekenntnis zur strategischen Bedeutung der Pflege für eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Versorgung. Die zentralen Herausforderungen lagen dabei vor allem in der Vereinbarkeit von begrenzten Ressourcen mit ambitionierten Zielen. Es galt, den laufenden Betrieb trotz Personalengpässen aufrechtzuerhalten, gleichzeitig neue Konzepte zu entwickeln und berufsgruppenübergreifend Veränderungen anzustoßen. Insbesondere die Überwindung gewohnter Denkmuster und die Förderung einer gemeinsamen Projektkultur stellten wichtige, aber lohnende Hürden dar.
Systematisch Herausforderungen erkennen und Maßnahmen entwickeln – ein partizipativer Entwicklungsprozess
Zum Start des Projekts wurde eine umfassende Pflegeumfrage unter allen Pflegekräften im Haus durchgeführt. Abgefragt wurden dabei verschiedene Bereiche des Arbeitsalltags, um ein möglichst vollständiges Bild der Ausgangssituation zu erhalten. Die Ergebnisse der Umfrage dienten als Grundlage, um zentrale Herausforderungen zu erkennen, priorisierte Handlungsfelder abzuleiten und erste Maßnahmen gezielt zu definieren. Die Themen orientierten sich dabei an den bewährten Handlungsfeldern des „Future of Nursing“ Ansatzes. Eine interdisziplinäre Projektgruppe – bestehend aus Pflegekräften verschiedener Bereiche und Erfahrungsstufen sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Therapie und ärztlichem Dienst – begleitete die Ausarbeitung und Umsetzung dieser Maßnahmen. Bei Bedarf wurden weitere Berufsgruppen einbezogen, um zusätzliche Perspektiven zu berücksichtigen und die Praxistauglichkeit im Klinikalltag zu gewährleisten.
Ergebnisse
Für insgesamt sechs unterschiedliche Handlungsbereiche wurden konkrete Lösungsansätze definiert, die die Situation in der Pflege auf verschiedenen Ebenen verbessern. Dabei wurde Wert darauf gelegt, nicht nur Ideen zu sammeln, sondern bereits erste Maßnahmen erfolgreich umzusetzen und die Ergebnisse messbar zu gestalten:
- Arbeitsmodell (Strukturen und Prozesse)
Ziel in diesem Bereich war es, bestehende Strukturen und Abläufe zu hinterfragen und effizientere Prozesse zu etablieren. Die Projektgruppe diskutierte intensiv die spezifischen Herausforderungen, worauf konkrete Maßnahme der Einsatz einer Software für die Intralogistik beschlossen wurde, um die Effizienz der internen Abläufe deutlich zu steigern. - Standardisierung und Dokumentation
Um die Arbeitsprozesse auf den Stationen zu vereinheitlichen, haben sich die Projektmitglieder für verbindliche Standards ausgesprochen. Diese erleichtern neuen Mitarbeitenden sowie intern wechselnden Pflegekräften den Einstieg in die Stationsarbeit und fördern ein einheitliches Qualitätsniveau. Was bereits auf einzelnen Stationen umgesetzt wird, wurde durch das Projekt verbindlich für alle Bereiche festgelegt. - Führung und Kommunikation
Eine gut funktionierende Kommunikation ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für Zufriedenheit und eine gute Zusammenarbeit. Direkt im Verlauf des Projekts wurden deshalb „Innovationsboards“ auf allen Stationen eingeführt. Mithilfe dieser Boards können Mitarbeiter Ideen und Probleme direkt adressieren – Kollegen können auf diese Ideen reagieren und direkt Lösungsvorschläge hervorbringen, welche in regelmäßigen Abständen in der Führungsebene adressiert werden. - Digitalisierung und Innovationen
Im Bereich der Digitalisierung wurden mehrere Maßnahmen gemeinsam erarbeitet. Eine Lösung wurde noch während des Projektes in die Umsetzung gebracht: die Einführung eines Sensorsystems zur Sturzüberwachung. Dieses ermöglicht eine kontinuierliche, diskrete und berührungslose Überwachung von Patienten – eine deutliche Entlastung des Pflegepersonals und ein bedeutender Beitrag zur Patientensicherheit. - Schichtsystem
Die Organisation des Schichtbetriebs stellt weiterhin eine zentrale Herausforderung dar. Mithilfe digitaler Tools für die Dienstplanung und die Koordination von Vertretungen soll eine fairere und transparentere Lösung geschaffen werden. Zusätzlich ist für besonders belastete Bereiche ein Anreizsystem geplant, um die Arbeitszufriedenheit zu erhöhen. - Handlungsbefugnisse/ Weiterbildung
Die kontinuierliche Qualifizierung und Förderung der Mitarbeitenden ist ein zentraler Erfolgsfaktor. Bereits im Verlauf des Projekts wurde ein Teil des Schulungsangebots erfolgreich umgesetzt. Ergänzend dazu sind externe Hospitationen sowie Mitarbeitertauschtage geplant, um den fachlichen Austausch und das gegenseitige Verständnis innerhalb der Teams zu fördern. Diese Maßnahmen schaffen eine solide Grundlage für die Weiterentwicklung individueller Kompetenzen und eine Stärkung der Zusammenarbeit.
Noch während des Projekt-Abschlusstermins wurde der Projektgruppe kommuniziert, welche der gemeinsam erarbeiteten Maßnahmen direkt in die Umsetzung gebracht werden und wann mit der Umsetzung der anderen definierten Maßnahmen zu rechnen ist.
Mit unterschiedlichen Blickwinkeln und neuen Denkansätzen zum gemeinsamen Erfolg
Zwei wesentliche Faktoren haben zum Projekterfolg beigetragen:
- Interdisziplinäre Projektgruppe:
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor war die interdisziplinär besetzte Projektgruppe, die unterschiedliche Blickwinkel zusammenbrachte und so neue Denkansätze ermöglichte. Durch den offenen und aufgeschlossenen Austausch konnten Lösungsansätze schnell und pragmatisch hervorgebracht werden. - „Out-of-the-box“-Denkweise:
Der Projektgruppe gelang es zudem, sich bei der Lösungsfindung von bestehenden Strukturen und Denkmustern zu lösen, was als weiterer zentraler Erfolgsfaktor gilt. Dieses gemeinsame „Denken außerhalb des Gewohnten“ war maßgeblich für die erfolgreiche Umsetzung des Projekts.
Unsere Leistungen im Projekt
Fazit: Ein klares Signal an die Pflege und Investition in die Zukunft
Mit dem Projekt „Zukunft der Pflege“ hat die Klinikleitung ein deutliches Zeichen gesetzt: Die Herausforderungen im Pflegebereich werden nicht nur erkannt, sondern aktiv und vorausschauend angegangen. Das Projekt versteht sich als Investition in die Zukunft, die sowohl die Arbeitsbedingungen als auch die langfristige Attraktivität des Pflegeberufs verbessern soll.
Besonders hervorzuheben ist der ganzheitliche Ansatz des Projekts: Statt punktueller Einzelmaßnahmen wurde ein Konzept entwickelt, das auf mehreren Ebenen ansetzt – von der Teamkultur über strukturelle Veränderungen bis hin zur strategischen Einbindung der Pflege in Entscheidungsprozesse.
So zeigt das Projekt eindrucksvoll, wie mit interdisziplinärem Denken, Innovationsfreude und Wertschätzung nachhaltige Veränderungen im Pflegealltag möglich sind.
Kontakt
Möchten auch Sie sich den vielschichtigen Herausforderungen in der Pflege stellen? Attraktive, zukunftsfähige Arbeitsplätze in der Pflege schaffen? Dann zögern Sie nicht uns zu kontaktieren. Wir informieren Sie gerne näher über unsere „Future of Nursing“-Initiative und stellen Ihnen, auf Wunsch, unverbindlich ein individuell zugeschnittenes Projektangebot zusammen!
